Wer heute ein Haus baut und sich über die künftige Energieversorgung Gedanken macht, sollte dabei in jedem Fall die Tatsache berücksichtigen, dass das Ende der fossilen Brennstoffe Öl, Gas und Kohle abzusehen ist. Auch Uranerz ist nicht unbegrenzt verfügbar. Die Gewinnung all dieser Stoffe wird bereits jetzt immer teurer und dies wird mit zunehmender Knappheit zu immer weiteren Preissteigerungen führen. Dazu kommt die ökologische Komponente. Es wird immer offensichtlicher, dass an den erneuerbaren Energien auf längere Sicht kein Weg vorbei führt.
Unerschöpfliche Sonnenenergie und deren Nutzung
Die Sonnenenergie sticht dabei besonders hervor. Sie ist nahezu überall verfügbar, kostenlos, unerschöpflich, klimaneutral und lässt sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand gewinnen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der dezentralen und damit unabhängigen Energieversorgung. Dies bietet sich beispielsweise für abgelegenere Wochenendhäuser ohne Anschluss an die allgemeine Energieversorgung an. Der Beitrag für die Umwelt ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen: Bereits ein einziges installiertes Kilowatt einer Photovoltaik-Anlage spart über 1000 Kilogramm Kohlendioxid jährlich ein. Die Energieerzeugung ist vollständig emissions- und geräuschlos.
Vorteile für Hauseigentümer
Die Kosten für Solaranlagen sind in den letzten Jahren erheblich gesunken und machen diese Form der Energiegewinnung somit auch finanziell immer attraktiver. Außerdem gibt es dank spezieller Förderprogramme Zuschüsse oder günstige Kredite, Steuerersparnisse greifen ebenfalls. Mit einer entsprechend konzipierten Photovoltaik-Anlage kann der Energiebedarf eines Hauses vollständig gedeckt und, je nach Konzept, sogar zusätzlicher Strom ins Netz eingespeist werden. Damit spart man sich nicht nur den immer teurer werdenden Einkauf von Strom oder die Kosten für andere Brennstoffe, sondern erhält im entsprechenden Fall zusätzlich Geld für die Stromerzeugung und Bereitstellung für andere, die sogenannte Einspeisevergütung. Diese ist gesetzlich garantiert, unterschreitet allerdings im Augenblick die Preise für eingekauften Haushaltsstrom, sodass Einsparungen durch Eigenverbrauch zusätzlich an Wert gewinnen. Die Anlagen zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer und geringen Wartungsbedarf aus und können ohne großen Aufwand auf Dächern oder an Fassaden montiert werden.
Wie funktioniert eine solche Solaranlage?
Unter Photovoltaik versteht man die Umwandlung von Solarenergie beziehungsweise Sonnenlicht in elektrischen Strom auf direktem Wege mittels spezieller Solarzellen. Diese Zellen werden in Modulen zusammengefasst. Wenn Licht auf diese Zellen trifft, entsteht in diesen eine Gleichspannung. Wird der Stromkreis geschlossen, fließt elektrischer Strom, der direkt in Gleichstromgeräten genutzt, in Akkus für spätere Verwendung gespeichert oder durch einen Wechselrichter in den üblichen Wechselstrom umgewandelt und dem Hausnetz zugeführt werden kann. Der Strom entsteht nicht nur bei direkter Sonneneinstrahlung, sondern zum Beispiel auch dann, wenn der Himmel bewölkt oder bedeckt ist. Die Leistung ist dann natürlich vergleichsweise eingeschränkt. Eine solche Solaranlage kann im Inselbetrieb oder im Netzbetrieb arbeiten. Im Inselbetrieb versorgt sie autark ein einzelnes Gebäude oder einen Gebäudekomplex, ohne Anschluss an das Stromnetz. Beim Netzbetrieb erfolgt die Einspeisung des Stroms direkt ins öffentliche Netz – entweder des gesamten erzeugten Stroms oder nur des überschüssigen Stroms nach Eigenverbrauch. Dazu muss ein Stromliefervertrag mit einem Energielieferanten abgeschlossen werden.
Verschiedene Techniken
Die Montage kann auf dem Dach oder an der Fassade erfolgen, außerdem auch auf Flachdächern oder sogar freistehend aufgeständert. Die freistehende Montage ermöglicht die ständige flexible Ausrichtung der Module mit dem Lauf der Sonne und steigert so die Energieausbeute. Eine weitere Möglichkeit ist die In-Dach-Montage, bei der die Module ins Dach direkt integriert werden und dabei die üblichen Dachziegel ersetzen. Im Vergleich zu herkömmlichen Dacheindeckungen verringert sich so die Dachlast erheblich, außerdem werden die Kosten für die Dachziegel eingespart. Beim Passivhaus bieten sich die Module zusätzlich zur Beschattung im Sommer an, denn sie verringern die direkte Sonneneinstrahlung und damit übermäßige Erhitzung im Gebäudeinneren. Die Auswahl der Modulart richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie zur Verfügung stehende Fläche, Dachneigung und -ausrichtung und vorhandene Verschattung.
Sorgfältige Planung und Absicherung
An elektrische Anlagen sollte man generell nur den Profi lassen, dies gilt natürlich erst recht für Anlagen in einem solchen Umfang. Die sorgfältige Planung eines spezialisierten Fachbetriebs sorgt für eine optimale Konzeption der Anlage nach den vorhandenen Gegebenheiten und natürlich auch Wünschen des Bauherrn. Das System soll vor allem bedarfsgerecht sein und sollte somit weder über- noch unterdimensioniert werden. Eine Solaranlage ist eine größere Investition, die sich erst nach einigen Jahren im Einsatz amortisiert. Eine gute Versicherung empfiehlt sich daher in jedem Fall. Es gibt speziell zugeschnittene Vollkaskoversicherungen für Solaranlagen, die die wichtigsten Risiken abdecken und Entschädigungen für Nutzungsausfall bieten. Beim gewerblichen Betrieb und der Einspeisung ins Netz ist eine entsprechende Betreiberhaftpflicht ebenfalls notwendig.