Das Passivhaus als Fertighaus
Passivhaus sowie Fertighaus stellen zwei voneinander unabhängige Hausarten mit eigenen Vorteilen dar und können beide eine Vielzahl von Kunden überzeugen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass an dieser Stelle oftmals der Wunsch nach einer Kombination beider Hausbauvarianten auftaucht, um eben die Vorteile gleichermaßen nutzen zu können. Was lange Zeit als problematisch angesehen wurde, ist heutzutage dank moderner Technik durchaus realisierbar, so dass es mittlerweile Passivhäuser als Fertighäuser gibt.
Die Vereinigung der Vorteile
Ein Passivhaus ist im Energiebereich mit nicht weg zu diskutierenden Vorteilen belegt. Schließlich handelt es sich um eine Bauweise, bei der das gesamte Haus so konzipiert ist, dass es im Alltag kaum noch durch ein Heizsystem erzeugte Energie benötigt. Daraus resultiert nicht nur eine positive ökologische Komponente, sondern auch eine massive Kostenminimierung in der Energiebeschaffung.
Das Fertighaus seinerseits kann auf andere Art bei der Kundschaft punkten. Es liegt nämlich derart hoch im Kurs, weil es im Bau deutlich günstiger als sein Konkurrent, das Massivhaus, ist. Hierzu kommt der Aspekt der Bauzeit. Ein Fertighaus ist im Rohbau innerhalb weniger Tage errichtet. Dies wirkt auch positiv auf die finanzielle Belastung durch die Doppelausgabe für Hauskredit und derzeitige Wohnung ein.
Bisherige Kontrapunkte für das Passivhaus als Fertighaus
Viele Jahre wurden Passivhäuser nur in Massivbauweise errichtet und nicht als Fertighäuser angeboten. Der Grund dafür liegt in dem bisweilen schlechten Ruf der Fertighäuser. Mangelhafte Produktionsware in den 1970er Jahren führte dazu, dass Fertighäuser hinsichtlich der Dämmeigenschaften in einem sehr negativen Licht standen. Da es bei Passivhäusern aber gerade explizit auf die Dämmung ankommt, war die Frage nach dem Passivhaus als Fertighaus kein Thema.
Auch die Qualität der Bauteilematerialien stand sehr lange in der Kritik. Sogar heute noch wird der Massivbau in dieser Hinsicht bevorzugt. Selbst dies war ein Hauptgrund dafür, dass Passivhäuser nicht im Fertighausbau zu finden waren.
Heutiger Stand des Passivhauses als Fertighaus
Die qualitativen Aspekte der Bauelementeproduktion für Fertighäuser wurden in den letzten Jahren immer weiter verbessert, so dass Fertighäuser sich heute nicht mehr hinter dem Massivhauskonkurrenten zu verstecken brauchen. Daraus resultierend ist die Wärme- und Feuchtigkeitsdämmung bei Fertighäusern inzwischen ähnlich gut angelegt, so dass auch Passivhausstandards gewährleistbar sind. Ebenfalls ist die Konzeption des Lüftungssystems durch die große Angebotsvielfalt bei den Fertighäusern mittlerweile sehr gut umgesetzt. Im Resultat kann man inzwischen jede Menge Fertighäuser finden, die speziell als Passivhäuser entwickelt sind.
Dabei kommt es zu einer hervorragenden Vereinigung der Vorteile beider Hausarten. Die energetischen Eigenschaften des Passivhauses kommen gleichermaßen im Fertighausbau optimal zum Tragen. Gleichzeitig ist ein Passivhaus als Fertighaus deutlich schneller errichtet als das Massivhaus. Auch die Kosten bleiben hinter diesem zurück, wenngleich ein Fertighaus nach Passivhausstandards natürlich teurer ist, als ein solches ohne dieses Attribut.