Ein Passivhaus erzeugt Wärme, die zum Heizen genutzt wird, auf passive Weise. Bei der Aufbereitung von Warmwasser werden hingegen andere Technologien eingesetzt. Hier wird eine Kompaktanlage benötigt, die mit externer Energie warmes Wasser erzeugen kann. In Kombination mit einer Lüftungsanlage wird der Energiebedarf auf ein Minimum reduziert.
Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung
Das Kompaktgerät hat in etwa die Größe eines normalen Kühlschrankes mit Gefrierfach. Es kann problemlos im Keller installiert werden, denn es nimmt nicht viel Platz ein. Das Gerät sorgt für die Belüftung des Hauses, heizt die Räume und erwärmt das Wasser. Der Stromverbrauch solcher Produkte liegt bei 1000 bis 2200 Kilowattstunden im gesamten Jahr. In einem solchen Kompaktgerät sind Wärmetauscher und Wärmepumpe, sowie Warmwasserspeicher, Heizregister und Lüftungsanlage vereint. Der Einbau eines solchen Kompaktgeräts hat zusätzliche Vorteile. Damit entfällt eine zusätzliche Installation anderer Energie liefernder Objekte im Haus. Es müssen keine Heizöltanks gewartet werden und die Kosten für einen Fernwärme- oder Gasanschluss fallen weg. Nur Strom wird in dem passiven Haus benötigt.
Funktionsweise
Ein Passivhaus gewinnt Wärme. Diese Wärme wird von der Luft transportiert und strömt dadurch durch die Belüftungsanlagen nach draußen. Wärmetauscher filtern 90 Prozent dieser warmen Luft und geben sie wieder an die Zuluftleitungen ab. Die übrigen 10 Prozent werden von einer Wärmepumpe in einen Pufferspeicher eingeleitet. Hier laufen Wasserrohre hindurch, die Trinkwasser transportieren. Durch diese Wärmespeicherung wird das Trinkwasser erwärmt. Diese 10 Prozent Warmluft werden durch ein Heißwasserrohr aus dem Pufferspeicher ausgeleitet und der Zuluft zugeführt. Dadurch wird die Wärme des Passivhauses auf dreifache Weise genutzt: zur Aufbereitung von Warmwasser, zum Heizen und zur Versorgung mit frischer Luft.
Weitere Energiequellen
Das Trinkwasser kann zusätzlich mit anderen Energiequellen erhitzt werden. Hierfür eignen sich Solaranlagen, die die Sonnenenergie nutzen. Sie zählt zu den erneuerbaren Energiequellen. In Zeiten des Klimawandels entscheiden sich immer mehr Hauseigentümer für die Nutzung der Solarenergie. Der erzeugte Strom kann für die Erwärmung des Wassers genutzt werden. Überschüssige Energie, die im Haushalt nicht benötigt wird, kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dadurch erhält der Hauseigentümer Provisionen. Wer sich für die Installation einer solchen Anlage entscheidet, darf auf staatlich finanzierte Subventionen hoffen. Auch Kollektoren für Solarthermien können zur Erwärmung des Trinkwassers genutzt werden. Ein Absorber wandelt die Sonnenenergie in Wärme um. Diese wird mittels einer Wärmeträgerflüssigkeit in einen Solarspeicher geleitet. Leitungen, die durch den Solarspeicher laufen, absorbieren die Wärme aus der Flüssigkeit. Auf diese Weise kann das Trinkwasser effizient erwärmt werden.
Senkung des Energiebedarfs
Durch ein paar Tipps kann der Energiebedarf zusätzlich gesenkt werden. Im Bad und der Küche sollten nur solche Armaturen installiert werden, die kein Wasser verschwenden. Auch die Badewanne kann nach diesem einsparenden Konzept ausgewählt werden. Hier sind Objekte im Wasserzufluss eingebaut, die den Durchfluss des Wassers reduzieren. Der Träger der Badewanne sollte aus dämmendem Material hergestellt sein. Dadurch geht weniger Wärme verloren und neues Warmwasser kann eingespart werden. Herkömmliche Duschkabinen sind nach oben hin offen, damit der Dunst abziehen kann. Die Folge ist ein erhöhter Warmwasserverbrauch, da es schneller kalt wird. Abgeschlossene Duschkabinen können den Verbrauch von warmem Wasser reduzieren. Alle Leitungen für das Warmwasser sollten innerhalb der beheizten Gebäudeteile verlegt werden. Dadurch geht beim Transport weniger Wärme verloren. Eine zusätzliche Dämmung der Leitungen verringert nochmals den Verlust von Wärme. Alle Haushaltsgeräte sollten vor dem Kauf auf ihren Verbrauch geprüft werden. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Geräte, die energie- als auch wassersparend sind.