Energiekosten reduzieren bei der täglichen Hausarbeit

Für viele Menschen addieren sich die Kosten für Strom und Gas schon zu einer richtigen zweiten Miete, zumal die Preise pro Kilowattstunde Strom oder dem Kubikmeter Gas erheblich mehr steigen als die Inflationsrate eigentlich angeben würde. Mit einem Nullenergiehaus lassen sich diese hohen Kosten umgehen. Doch auch hier lässt sich der Energieverbrauch noch weiter senken. Deshalb kann es sich durchaus lohnen bei der täglichen Hausarbeit mal die einzelnen Verbrauchsquellen anzusehen und nach Energieeinsparpotenzialen zu suchen!

 

Die halbe Trommel kostet mehr Waschmittel und Strom

Heutzutage verfügt jede Waschmaschine über eines oder mehrere Programme, die bei einer nicht vollen Trommel die verwendete Waschmittelmenge reduzieren und den Wasserverbrauch drosseln. Nutzen Sie deshalb einen Dreiklang, um den Energieverbrauch zu reduzieren:

1. Achten Sie bei der Neuanschaffung der Waschmaschine auf die Energieeffizienzklasse und den Verbrauch an Strom und Wasser.

2. Warten Sie mit dem Waschen möglichst solange, bis Sie die Waschtrommel möglichst voll bekommen. Bei Vollauslastung wird nicht erheblich mehr Wasser und Energie verbraucht, als beim Waschgang für eine Teilbeladung. Warten Sie also bis genug Kochwäsche vorhanden ist, um eine gute Auslastung zu erreichen. Dadurch lässt sich jede Menge Strom und Energie einsparen. Es ist fast vergleichbar mit einem Auto, was erst bei einer zunehmenden Anzahl an Mitfahrern wirklich günstig wird und pro Personenkilometer weniger verbraucht. Ähnlich wird das Kilo gewaschene Wäsche verbrauchsgünstiger, je höher die Kapazitätsauslastung ist.

3. Die in den Pflegeetiketten bzw. Waschhinweisen genannten Temperaturen sind Maximaltemperaturen. Bei leichterer Verschmutzung können Sie abwechselnd einmal die Kochwäsche auch nicht bei 90 Grad waschen, sondern mit der 60 Grad Wäsche zusammen in einer Trommel waschen.

 

Einsparpotenzial beim Trockner

Ein Wäschetrockner ist eine feine Sache und die meisten können sich die Hausarbeit ohne einen Wäschetrockner gar nicht mehr vorstellen. Beinahe alle Haushalte nutzen den Trockner, um die Handtücher flauschig weich zu bekommen und nicht zu lange aufhängen zu müssen. Doch auch beim Trockner gibt es ein erhebliches Einsparpotenzial: Denken Sie beispielsweise einmal an bügelfreie Hemden fürs Büro oder andere Wäscheteile, die nicht unbedingt getrocknet werden müssen. Hier funktioniert die Einsparung ganz einfach dadurch, dass Sie sich überlegen welche Wäschestücke überhaupt getrocknet werden sollen und welche nicht! Das Wäschetrocken im Zimmer kann zudem im Winter die Luftfeuchtigkeit  und somit das Raumklima im Passivhaus vorteilhaft beeinflussen.

 

Der Klassiker und dennoch wichtig: Richtig lüften

Um den Sauerstoffgehalt in der Wohnung oder dem Haus hoch zu halten und auch Schimmelbildung zu vermeiden ist regelmäßiges und gründliches Lüften ratsam. Das Lüften beim Passiv- oder Nullenergiehaus funktioniert allerdings etwas anders, als bei Häusern mit höherem Energieverbrauch. Im Regelfall übernimmt die Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung die ausreichende Belüftung der Räume.  So kommt immer ausreichend Frischluft über die Lüftungsanlage. Wenn dennoch aber einmal ein zusätzliches Durchlüften notwendig ist, dann nur die sogenannte Stoßlüftung in den Zimmern verwenden: Öffnen Sie ein Fenster ganz anstatt es einfach nur zu kippen. Damit erreichen Sie einen schnelleren Luftaustausch – so duftet das Zimmer dann richtig frisch. Eine einfache Kipplüftung dagegen sorgt für vergleichsweise wenig Luftaustausch bei einem gleichzeitig hohen Wärmeverlust.  Deshalb gilt: Lieber 10-15 Minuten richtig stoßlüften. Eine ganztägige Kipplüftung beim Passivhaus würde den Energieverbrauch erheblich steigern, da die verbrauchte Luft ganz ohne Wärmerückgewinnung direkt in die Umgebung abgegeben werden würde. Damit würden Sie unnötigerweise einen Teil des Vorteils des geringen Energieverbrauchs aufgeben.

Die Energiekosten bei der täglichen Hausarbeit zu reduzieren verlangt also nur ein bisschen Nachdenken und Engagement, um Umwelt und Geldbeutel gleichzeitig zu entlasten.

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