Beim Hausbau sparen – aber nur mit Bedacht

Beim Hausbau sparen – aber nur mit Bedacht

Sparsamkeit ist eine erstrebenswerte Tugend – allerdings nicht immer. Der Spruch vom „am falschen Ende sparen“ hat sich schließlich schon mehr als einmal bewahrheitet. Bei großen Vorhaben wie dem Hausbau gilt das natürlich erst Recht. Natürlich ist sinnvolles Sparen an den richtigen Stellen klug und bringt finanzielle Vorteile; vor Baubeginn muss allerdings geklärt werden, wo sich diese Stellen überhaupt befinden und wo auf keinen Fall gekürzt werden sollte.

 

Heutzutage: kein Keller mehr nötig

Der bekannteste Spartipp betrifft mittlerweile den Keller. Genauer gesagt: dessen Nicht-Existenz. Weder für die Haustechnik noch für den Stauraum muss das Erdreich ausgehoben werden. Auch oberirdisch lassen sich viele Dinge unterbringen, und zwar mit weitaus weniger Bauaufwand. Statt in die Tiefe sollte deswegen eher in die Breite gebaut werden, sofern das Grundstück es zulässt. Für die Unterbringung der Haustechnik reicht sogar ein relativ kleiner Raum, der auch bei enger gehaltenen Grundstücken möglich sein sollte. Die Ersparnis durch den Entfall des Kellers liegt bei über 20.000 Euro, die an anderer Stelle mit größerem Effekt investiert werden können.

 

Für das Auge extra zahlen oder nicht?

Schönheit kostet – diese Weisheit gilt zumindest beim Hausbau an vielen Stellen. Jeder angehende Bauherr sollte sich deswegen die Frage stellen: Wie viel ist die Schönheit mir eigentlich wert? Hält sich der Hang zu eingeschnittenen Balkonen oder pittoresken Erkern in Grenzen, dann sollte besser darauf verzichtet werden. Der praktische Nutzen solcher Zier-Gewerke hält sich ohnehin in Grenzen, und gerade beim modernen Bauen gibt es viele Möglichkeiten, mit einfachen Tricks ebenso tolle Effekte zu schaffen. Das hängt natürlich auch vom Baustil ab – die Beratung durch einen Architekten kann hier gute Ideen liefern und kostet insgesamt weniger als schicke Vorsprünge & Co.

 

Expertenrat mit ins Boot holen

Apropos Architekt: In vielen Fällen lohnt sich die Beauftragung eines Architekten. Dieser kostet zwar extra, liefert dafür aber auch einen unersetzbaren Mehrwert. Dabei geht es nicht um Design und Aussehen, sondern um wirklich wichtige Dinge wie die optimale Raumausnutzung. Voraussetzung dafür ist nämlich ein geschickt konstruierter Grundriss. Laien neigen gerne dazu, diese Aufgabe selbst zu übernehmen, um Geld zu sparen – auf Dauer bringt der Architekten-Rat allerdings ein deutliches Plus bei der Wohnqualität.

 

Baustoffe geschickt einkaufen

© M. Schuppich – Fotolia.com

Wer ein Haus bauen will, muss sich auch um die Materialbeschaffung kümmern. Dabei lässt sich viel Geld sparen, indem Restposten gekauft werden. In welchen Mengen das möglich ist, kann nie pauschal gesagt werden, da die meisten Restposten Überschüsse aus abgeschlossenen Bauvorhaben sind. Die Qualität ist dabei natürlich nicht schlechter als beim richtigen Neukauf, allerdings wollen Restposten in der Regel dringender verkauft werden – Hausbauer können deswegen auf bessere Preise hoffen. Dabei gilt häufig: Je mehr, desto besser, da die Menge auch hier den Preis beeinflusst. Selbst auf Garantien muss dabei nicht verzichtet werden, da die meisten Restposten unbenutzt und damit neu sind. Und wenn schon von Material die Rede ist: Gerade bei den Baustoffen wird oft am falschen Ende gespart. Teurere Materialien bieten eine bessere Langlebigkeit und erhöhen den Wert der gesamten Bausubstanz. Auf lange Sicht sollte das Haus also aus qualitativ hochwertigen Teilen bestehen, auch im Sinne eines Verkaufs.

Weiterführende Quellen: Terrafinanz Terrain- und Wohnungsbaugesellschaft mbH & Co. KG,

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/tiefschuerfende-frage-gehts-nicht-auch-ohne-keller/1436678.html,

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